Milchstraße fotografieren in Bayern – Tipps und Wissenswertes

Die Milchstraße und das galaktische Zentrum

Vielleicht hast du schonmal die Milchstraße an dunklen Nächten am Himmel erkennen können. Meist sieht man diese nur sehr schwach, erst durch die Langzeitbelichtung mit einer Kamera wird diese intensiv sichtbar. Die für uns sichtbare Milchstraße, die mehr wie ein “Band” um die Erde aussieht ist eigentlich der Querschnitt durch unsere Galaxie.

Galaktisches Zentrum, Gran Canaria – Sigma 20mm / f1.8 / 13sec. / ISO 2500

 

Milchstraße fotografieren

Um die Milchstraße gut fotografieren zu können müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

– Orte mit wenig Lichtverschmutzung

– an Tagen um Neumond (auch 4 Tage davor oder danach) oder in Nächten in denen der Mond bereits untergegangen ist

– klare Nacht mit wolkenlosem Himmel und keinem Nebel

– eine gute Planung ist auch wichtig, ich nutze dafür Photopills eine hervorragende App dafür

 

Benötigtes Equipment und Kameraeinstellungen:

– am besten eine neuere Kamera mit großem Sensor (bsp. Vollformatkamera)

– Lichtstarkes und zugleich weitwinkliges Objektiv (bsp. Sigma 20mm f 1.4 DG HSM)

– stabiles Sativ und evtl. Nodalpunktadapter (kann man auch selber bauen)

– Stirnlampe zum einstellen der Kamera und ggf. ausleuchten des Vordergrunds

– automatische Rauschreduzierung deaktivieren und auf manuellen Modus stellen

– 2 sec. auslöser aktivieren oder Fernauslöser verwenden

– manuell auf den hellsten Stern am Himmel fokussieren

– Blende etwas schließen um mehr Schärfe zu erreichen

– Hohen ISO Wert einstellen zwischen 2500 und 6400

– Belichtungszeit ermitteln, damit keine Sternspuren entsehen (je nach Brennweite und Kamera gibts dazu auch Formeln)

– Bildstabilisator auf Stativ immer deaktivieren

 

Das Ergebnis:

Milchstraßenpanorama aus 6 Einzelbildern, Bayern – Sigma 20mm / f1.4 / 13sec. / ISO 6400

Links das unbearbeitete Raw Bild aus der Kamera und rechts das fertig bearbeitete. Viele wissen wahrscheinlich nicht, wie langweilig so ein Milchstraßenfoto eigentlich aussieht. Erst durch die Bildbearbeitung ensteht das eigentliche Bild. Durch das Raw Format sind viel mehr Bildinformationen vorhanden als auf anhieb zu sehen, diese müssen aber erst herausgeareitet werden.

Dieses Bild enstand bei relativ hoher Lichtverschutzung aber ich finde das gerade sehr schön, sieht ein bisschen aus als wäre noch Sonnenuntergang.

Weitere Tipps

Es gibt noch ein paar weitere Dinge die zu beachten sind, beispielsweise kann die Milchstraße als Panorama mit “Bogen” wie oben im Bild zu sehen oder einfach als einzelnes Bild mit vertikaler, horizintaler oder diagonaler Milchstraße im Bild fotografiert werden.

Die Jahreszeit und der Ort an dem man gerade ist spielen dabei eine große Rolle, in Deutschland bzw. Bayern ist die beste Zeit von April bis September würd ich sagen. Wobei es stark darauf ankommt wie man die Milchstraße fotografieren will, das Bild oben musste ich schon im März machen da sonst der “Milchstraßenbogen” nicht mehr genau in diese Richtung und in der Höhe möglich gewesen wäre.

Auch die Uhrzeit in der man fotografiert ist entscheidend für gute ergebnisse, die App Photopills hilft dabei, genau vorauszusagen ab wann man das galaktische Zentrum am besten und in welcher Höher sieht. Leider wird es in den Sommer monaten bei uns in Deutschland nicht richtig Dunkel und deshalb ist der September der Monat in dem es wahrscheinlich am besten geht.

Letztendlich ist auch immer etwas Glück und viel Geduld nötig.